„Nur wer für die Juden schreit, darf auch gregorianisch singen.“

Mit diesem Satz von Dietrich Bonhoeffer war die Beziehung von liturgischem Gesang und aktueller Politik sofort im Raum, oder benediktinisch ausgedrückt, das „ora et labora“.

Das haben wir am 08. November bei einer internen Fortbildung mit Prof. Stefan Klöckner aus Essen erlebt. Thematischer Ausgangspunkt war unser Jahresthema „Heilig, heilig, heilig / ist der Herr, der Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung; / er war und er ist und er kommt“ (Off 4,8). Im weiten Bogen von den Anfängen der Gregorianik und ihrer beständigen Weiterentwicklung und Ausgestaltung bis in unsere Zeit hinein, ließ Prof. Klöckner uns die musikalischen und theologischen Botschaften der Sanctus-Vertonungen hören und verstehen. Wie vielfältig ist das gregorianische Repertoire durch die Jahrhunderte geworden – inklusive mancher Kuriositäten! Wie vielfältig wird es aufgenommen in mehrstimmigen Kompositionen; wie anders klingt es in der Vesper Beatae Mariae Virgine von Claudio Monteverdi, in der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach, im Requiem von Gabriel Fauré oder in Anton Bruckners Messe in f-Moll! Wie vielfältig sind die Sanctusvertonungen im Gotteslob! Und was vermitteln sie an theologischer Botschaft und geistlichem Impuls?

Ja, Prof. Klöckner versteht es, die kleinsten Nuancen der Musik auf so spannende und aktualisierende Weise zu vermitteln, dass die Stunden im Flug vergehen. Uns hat es bestätigt und neu motiviert, denn die Liturgie und in ihr der Gesang sind ein „Vorkosten des Himmels“. Ein großer Dank an Prof. Klöckner!

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