Beständig und nachhaltig

Als Benediktinerinnen sind wir aufgefordert, alle Menschen zu ehren und alle uns anvertrauten Güter als ‚heiliges Altargerät‘ zu betrachten.

Unsere Gründungsschwestern versuchten diese Prinzipien von Beginn an umzusetzen, indem sie mit viel Mühe und Liebe die baufällige Burg in ein Kloster umwandelten. Sie haben bewusst die vorgegebenen Räumlichkeiten und Prägungen des Ortes aufgenommen. BenediktinerInnen sind „Liebhaberinnen des Ortes“. Es ist ein wesentliches Merkmal unseres monastischen Lebens, den konkreten Lebensraum der Gemeinschaft so zu gestalten und zu erhalten, dass er über viele Generationen Bestand hat: räumlich und spirituell. 

Mit unseren Gelübden binden wir uns lebenslang an diese Gemeinschaft an diesem Ort.

Darin sehen wir unseren Schöpfungsauftrag und unsere Schöpfungsverantwortung: mit dem, was uns gegeben ist, nachhaltig umzugehen. Dies beginnt bei den praktischen Lebensvollzügen: Was und wie kochen und essen wir? Was kaufen wir wo ein? Was können wir selber anbauen? Wie und mit welchen Materialien erhalten wir unsere Gebäude? Wie gehen wir mit Energie um? Wie reduzieren wir unseren Energieverbrauch? Wie heizen wir? Jede Generation muss auf diese Fragen neu Antwort geben.

Nachhaltigkeit konkret

Gebäude

Bei so alten Gebäuden wie den unseren, stehen regelmäßig Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen an. Immer geht es dabei auch um eine energetische Verbesserung. Das gelingt am nachhaltigsten, wenn wir mit den traditionellen Baustoffen Lehm und Stroh, Eichenholz und Ziegel nach den alten Techniken arbeiten. Glücklicherweise haben wir in unserer Region kundige Firmen und Betriebe, die uns bei der Umsetzung unseres Ansatzes unterstützen – ebenso wie unsere eigenen Fachkräfte. Die Liebe zur Burg verbindet uns dabei, die alte Schönheit zu bewahren und sie für die Zukunft fit zu machen. Dazu nutzen wir neue Technologien, wo sie dieses Ziel umweltbewusst und nachhaltig unterstützen – z.B. elektronische Heizungsthermostate und funkvernetzte Rauchmelder.

Energie

Mit Blick auf die knapper werdenden fossilen Ressourcen und den hohen Wartungsaufwand der Einzelgasanlagen in unseren Häusern haben wir uns für eine Zentralisierung des Heiz- und Warmwassersystems entschieden. Seit 2010 versorgt ein Hackschnitzelkessel alle unsere Gebäude mit Wärme; nur die Spitzenlast wird mit einem Gaskessel abgefangen. Die elektronische Vernetzung aller Unterstationen hilft, die Energie differenziert zu regulieren, und reduziert, verbunden mit zusätzlichen Dämmmaßnahmen, den Energieverbrauch. Wir versuchen auch ‚Graue‘ Energie bei der Auswahl von Baumaterialien einzubeziehen und bezahlbare Lösungen, z.B. Hackschnitzel aus der Region, zu finden.

Wasserhaushalt

Da unser Haus eine Wasserburg ist, müssen wir wegen der Stabilität dafür sorgen, dass der Wasserstand auf einem mittleren Pegel bleibt. Die schon Ende der 1970er Jahre durch den Straßenbau zerschnittenen Wasserläufe haben den Wasserzufluss weitestgehend zum Stehen gebracht und die intensivierte Bodennutzung in der Region hat den Grundwasserstand abgesenkt. Dies macht ein Zupumpen bzw. Ablassen von Wasser erforderlich. Hier ist noch keine nachhaltige Lösung gefunden. 2013 haben wir begonnen, die Ufer der Gräften durch bepflanzte Kokoswalzen zu befestigen, die gleichzeitig die Wasserqualität verbessern. Im Herbst 2020 wurden alle Gewässerarme mit einem „Schwimmsauger“ entschlammt. Das war das letzte Mal in den 1950er Jahren mit „Manpower“ geschehen.

Lebensstil

Unser schönes Gelände ist eine Quelle der Freude, die wir mit Achtsamkeit pflegen. Der fruchtbare Boden schenkt uns die schönen Blumen, die nicht nur unseren Garten, sondern auch unser Haus und die Kirche schmücken. Es ist uns wichtig, zumindest einen Teil an Obst und Gemüse selbst anzubauen. Bei allem, was wir selber nicht anbauen können, sind wir bemüht, im Einkauf nachhaltige Entscheidungen zu treffen, indem wir meist biologisch kontrollierte, regionale und fair gehandelte Produkte einkaufen. Durch das Essen einfacher, abwechslungsreicher und gesunder Kost, einen geregelten Tagesablauf, in dem Raum ist für Arbeit, Studium, gemeinschaftliches und privates Gebet, gemeinsame Rekreation, Ruhe und körperliche Bewegung, versuchen wir eine Balance zu finden, die gesund und menschlich ist. Weil wir in Gemeinschaft leben, können wir vieles teilen. Meistens reichen unsere zwei Autos aus.

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